Michael Schiller
26. Februar 2025
Von extern nach intern - Die Kunst des strategischen Wissenstransfers
Wie ein Wellness-Startup seine IT-Abhängigkeit überwand und schrittweise eigene Entwicklungskompetenz aufbaute.
Ein Wellness-Startup stand vor einem Risiko: Die gesamte technische Entwicklung lag in den Händen eines einzelnen CTOs einer externen Agentur. Keine eigene IT-Kompetenz, keine Verträge zur Zusammenarbeit, maximales Risiko bei Wissensverlust. Geschäftsgefährdend.
Die Herausforderung war nicht die Entscheidung selbst, sondern wie wir als Team zu einer gemeinsamen, von allen getragenen Entscheidung kommen konnten. Das Grollen im Magen war bei allen spürbar.
Der Schlüssel zum Erfolg lag in der Vorbereitung:
1. Rechtliche Absicherung
- Entwicklung eines Kooperationsvertrags mit der Agentur
- Rechtliche Prüfung zur Vermeidung von Arbeitnehmerüberlassung
- Klare Vereinbarungen zum Wissenstransfer
2. Aufbau interner Kompetenz
- Rekrutierung eines Product Owners als erste Schlüsselposition
- Entwicklung von Produktverständnis und technischer Expertise
- Brücke zwischen Business und Entwicklung
3. Unternehmensübergreifendes Team
- Integration von Agentur- und Startup-Mitarbeitern
- Rechtlich saubere Zusammenarbeitsmodelle
- Gemeinsame Arbeitskultur und Prozesse
4. Schrittweiser Wissenstransfer
- Definiertes Stufenmodell für Know-how-Transfer
- Aufbau eines eigenen Entwicklerteams
- Systematische Übergabe von Verantwortung
Der Erfolg lag im Detail: Nicht der große Wurf, sondern die schrittweise Transformation machte den Unterschied. Das Unternehmen ging Dinge an, die es sich vorher nicht zugetraut hatte. Aus Abhängigkeit wurde Kompetenz, aus Risiko wurde Chance.