6 Erfolgsmuster für Ideenfindung & Innovation
Innovation
Kreativität
Die Analyse Tausender Innovationen zeigt: Es gibt Erfolgsmuster für Ideenfindung. Genau sechs. Lesen Sie hier, welche das sind und wie man sie systematisch nutzen kann, um aussichtsreiche Innovationsvorhaben zu generieren.
Innovation als System
Grundlage der Musteranalyse ist der Systemgedanke: Jede Innovation lässt sich als System verstehen, das mehrere Elemente umfasst. Das können physische Objekte sein wie z.B. verschiedene Bauteile bei technischen Innovationen. Ebenso können es Prozessschritte, Software-Einheiten oder Personen sein, wenn es z.B. um die Innovation von Prozessen oder Geschäftsmodellen geht. Besonders aussichtsreiche kreative Lösungen entstehen, wenn die im System oder nahen Umfeld vorhandenen Elemente anders genutzt oder angeordnet werden als üblich.
Erfolgsmuster für Ideenfindung
Es gibt 6 Muster für die "Variation im System", die erfolgreiche Innovationen auszeichnen:
- Weglassen
Das erste Erfolgsmuster ist der schlichte Verzicht: Man lässt ein Element weg. So entstand z.B. das erste Self-Service-Restaurant. Bedienungen wurden weggelassen. - Funktionen oder Rollen tauschen
Viel Potenzial steckt im Verändern oder Vertauschen von Funktionen und Aufgaben. So hat IKEA die Möbelwelt revolutioniert: Nicht mehr der Anbieter, sondern der Kunde baut die Möbel zusammen. - Funktionen integrieren
Ein ähnliches Prinzip ist die Übernahme einer neuen Funktion aus dem nahen Umfeld. Ein großartiges Beispiel ist das erste i-Phone: Ein Mobiltelefon, mit dem man auch im Internet surfen, Musik hören und fotografieren kann. - Aufteilen und neu anordnen
Ein Element wird unterteilt oder zerlegt. Nach diesem Muster hat die Pharmawelt Tabletten geschaffen, die über einen sehr langen Zeitraum wirken. Der Wirkstoff wird dafür in „Päckchen“ aufgeteilt, die unterschiedlich „umhüllt“ sind, so dass sie den Wirkstoff zu unterschiedlichen Zeitpunkten freisetzen. - Mehrfach einsetzen
Ein Element wird mindestens zweimal in ähnlicher Funktion verwendet. Ein einfaches Beispiel ist Doppelklebeband. Statt einer Klebefläche hat es zwei. - Variabel gestalten
Elemente werden in ihren Eigenschaften unterschiedlich oder variabel gestaltet. Zum Beispiel Autoscheinwerfer: In der Anfangszeit war es eine gute Idee, den rechten Scheinwerfer heller zu machen als den linken, so dass die Ausleuchtung der Straße verbessert, der Gegenverkehr jedoch nicht geblendet wird. Inzwischen können Autoscheinwerfer die Helligkeit je nach Umgebungslicht variieren.
Gegen die Intuition
Das Denken in Systemen, Elementen und Mustern scheint dem zu widersprechen, was wir uns gemeinhin unter „kreativem Denken“ vorstellen. Es ist gegen die Intuition. Aber genau darin liegt das Potenzial: Intuition bevorzugt das, was wir in der Vergangenheit als gut und hilfreich erlebt haben. Deshalb steht sie uns im Weg, wenn wir Neues suchen. Mit Hilfe der Erfolgsmuster können die Ideenfindung systematisch angehen und steuern. Wenn wir gezielt darüber nachdenken, was wir z.B. weglassen oder umfunktionieren können, kommen wir auf Ideen, an die wir intuitiv nie denken würden. Wettbewerber übrigens auch nicht. Das ist das Schöne daran… Schon haben wir die Nase vorn.
Ressourcen Nutzen
Dabei brauchen wir den Studien zufolge nur die Elemente betrachten, die bereits im System oder im nahen Umfeld vorhanden sind. Wir können also getrost „in der Box“ bleiben. Wir brauchen „nur“ das, was wir eh schon haben und gut können, kreativ nutzen. Mit Hilfe der 6 Erfolgsmuster von Innovation finden wir dort die besten Ideen. Das führt zum zweiten großen Vorteil dieser Kreativitätstechnik: Die Ergebnisse sind nicht nur originell, sondern auch machbar, weil sie auf vorhandenen Stärken und Ressourcen aufbauen.
Übrigens: Die 6 Muster erfolgreicher Innovationen sind Kern der ASIT®-Methode des erfinderischen Denkens, mein Favorit unter den Kreativitätstechniken.
Lesetipps
- Innovationsworkshop mit der ASIT®-Methode, Blog-Artikel
- ASIT® in 2,5 Minuten, Erklärvideo zur Methode
- Finding your Innovation Sweet Spot, Artikel über die Methode im Harvard Business Review von J. Goldenberg und A. Levav